Kunstpicknick
visuelles und getanztes Konzert

RUHR.2010 Unter freiem Himmel · Emscher Landschaftspark
Gehölzgarten Ripshorst Oberhausen · 16.05.2010

FARBE/SIEBEN
Die Grundkomponente der Inszenierung der Flächen um Haus Ripshorst bildet die Farbgebung. Der Tertiärwald ist durch sieben Merkreihen strukturiert, von denen jede eine eigene Farblichkeit vorgibt, die für den Gesamtaufbau übernommen wird. Die jeweiligen Farben bilden die Keimzelle für Klänge, Materialien, Kleidung, Kulinarisches, Visuelles etc.
Die Zahl 7 bildet dagegen die Keimzelle für alle numerischen Strukturen/Ereignisse der Inszenierung: 7 Schlagzeuger im bebauten Areal, 7 (14/21) Tänzer auf der Wiese, 7 mobile Instrumentalsolisten im Tertiärwald und auf der Wiesenfläche, 7 min Taktung etc.

TERTIÄRWALD
Im Tertiärwald wird mit reinen Klanglichkeiten gearbeitet, die jeweils über Kopfhöhe in die Bäume gehängt werden. Es werden keine statischen visuellen Elemente hinzugefügt. Die Klänge/Werke werden für jede der Merkreihen/Baumarten extra komponiert. Die Originalkompositionen beinhalten konkrete Klänge aus Ästen/Früchten/Blättern der jeweiligen Arten, genauso wie assoziative Klänge aus der Namensgebung (Tulpenbaum, Trompetenbaum, Blauglockenbaum etc.). Strukturelle Anwendungen (Rindenform - Musikform) und Klangfarben fließen mit ein.

WIESENFLÄCHE
Die symmetrische Strenge der Merkreihen wird in den Wiesen fortgesetzt. Hier werden gerade und geschwungenen Wege, sowie intime Picknickareale ausgemäht. Aus den Abschnitten/Merkreihen des Tertiärwaldes werden die sieben Farblichkeiten weiß, gelb,
braun, bunt (tropisch), violett, rosa, grün für Decken und Tücher übernommen, auf denen die Besucher Platz nehmen können.
Entlang der Picknicktücher werden die selben Klänge gepflanzt, die sich in den Bäumen in luftiger Höhe befinden. Klang und Wirkung werden hier jedoch gänzlich anders sein.

KLANG- UND RICHTUNGSSCHLEUSE
Während die Schlagzeuger statisch im bebauten Areal den Übergang zu den Wiesen bilden, sind die Tänzer und Instrumentalsolisten in ständiger Bewegung. Sie bespielen die Flächen, die Picknickenden und die Bäume. Es entsteht eine Fluktuation durch Wiesen/Picknickflächen und Tertiärwald, die die Menschen ermuntert sich ebenfalls zu bewegen. Dabei agieren die Tänzer und Instrumentalsolisten auf den Wiesen streng bodenorientiert und im Tertiärwald klar höhenorientiert. Den Übergang bildet die Brücke über den kleinen Kanal: sie wird zur Richtungsschleuse, indem die ihre Seiten mit von oben (aus Richtung Tertiärwald) nach unten leitenden Klängen bestückt werden (bzw. umgekehrt). Beim Überschreiten der Brücke vollziehen die Tänzer und Instrumentalsolisten jeweils einen Orientierungswechsel ihrer Aktionsrichtung. Jeder Akteur wird durch seine Kleidung einer Farbe zugeordnet.