|
ROM
VISION EINER SPRACHE FÜR ALLE MENSCHEN
Di 08. Oktober 2013 · 18.42h
Villa Sciarra · Istituto Italiano di Studi Germanici
Via Calandrelli 25 · 00153 Rom
RE-LOAD FUTURA
Rochus Aust · Komposition/Raumordnung/Flügelhorn
Fosco Perinti · Stimme/Licht/Melodika
Florian Zwissler · Synthesizer/Licht
Markus Aust · Klangregie/Licht/Melodika
VISION ROM
Eine Sprache für alle, oder zumindest für alle, die wollen.
Eine Sprache von visueller und klanglicher Poesie.
Eine Sprache, so einfach, wie ein Sudoku.
Eine Sprache für den griechischen Philosophen und seine schwedische Putzfrau
Eine Sprache für die ägyptische Ärztin und ihren englischen Gärtner.
Eine Sprache für den namibischen Rapper und seine thailändische Physiotherapeutin.
Eine Sprache aus einfachen Elementen, die sich nach Bedarf und Lust bis ins Unendliche kombinieren und verkomplizieren lässt.
Eine Sprache für die Oper UND die Bürokratie.
Eine Sprache für den Beipackzettel UND den Glückskeks.
Eine Sprache für die Mode UND das Straßenschild.
Nur Rom hat so tiefgreifende Erfahrung mit Weltsprachen, nur Rom besitzt so detailliertes Wissen über erfolgreiche internationale Prägung und nur Rom kennt die wirklichen Höhen und Tiefen ästhetisch-chirurgischer Inhaltsumwandlung durch Minimalstpartikel: nur Rom kann dieser Vision gerecht werden.
Als Beispiel nehmen wir das Wort „kfong“. 5 Zeichen im Quadrat. 4 Leerstellen. 5 Grundbedeutungen, 4 Kombinationspotentiale mit Einzelstellen, 2 Kombinationspotentiale mit Zweizeichenworten, 1 Kombinationspotential mit Vierzeichenworten, Doppel- und Trippelkombinationen mit Einzelstellen und Zweizeichen- bzw. Dreizeichenworten, 5 Platzierungskombinationen, Spieglungs- und Drehungskombinationen mit Rechts-, Links-, Ober- und Unterausläufern, ebensoviele Rückwärtskombinationen. Alleine die innere (zeichenimmanente) Kombinationsanzahl ist überwältigend, von der äußeren (implementierten) ganz zu schweigen.
Und so kann mit dem ordinären „kfong“ allerhand angestellt werden: Frühgeburten werden eingeleitet, Kriege geführt, Schuhe produziert, die Liebe erklärt (wenn auch Letzteres in nicht besonders einfallsreicher Art).
Und „kfong“ kann noch mehr: in der Spiegelung enthält es bereits alle Daten und Anleitungen für die formelle Betrachtung der oben genannten Vorgänge: Krankenkassen rufen Beträge ab, Kollateralschäden werden nach internationalen Schlüsseln vergütet, Schnürsenkel der Qualitätskontrolle unterzogen und die Scheidungsunterlagen vorsichtshalber vorgehalten.
Nun ist dieses Beispiel nur Anfang und Erklärungsmodell, „kfong“ hingegen ohne Kombinationen völlig aussagefrei und nur ein Logikwölkchen am Himmel der Visionäre. Allerdings soll bis 2063 eine außereuropäische Testpopulation bereits lernen, fließend zu sprechen, zu dichten und zu verwalten. Kfong!
Unter der Schirmherrschaft der Deutschen Botschaft Rom
|
|
|