intermediale Inszenierung in jahreszeitlichen Bespielungen

Unesco-Welterbestätte Schlösser Augustusburg/Falkenlust
Brühl · Frühling · 21.05.2009
VIER JAHRESZEITEN
Die Neigung der Äquatorebene zur Erdbahnebene ist letztendlich für die Entstehung der Jahreszeiten verantwortlich, da von ihr Dauer und Winkel der Sonneneinstrahlung abhängen. Diese Neigung beträgt etwa 23,5 Grad. Die astronomischen Jahreszeiten werden als Zeitperioden definiert, die sich auf die jährliche Bahn der Sonne beziehen. Sie beginnen weltweit zeitgleich. Die Meteorologischen Jahreszeiten sind nach Kalendermonaten unterteilt. Die (bis zu zehn) Phänologischen Jahreszeiten berücksichtigen den Entwicklungsstand der Natur und beginnen daher lokal verschieden. Die thermische Trägheit der Erde hat zur Folge, dass sich die Sonnenstände mit ein bis zwei Monaten Verzögerung auswirken.

Bezogen auf astronomische Zustände, phänologische Auswirkungen und kalendarische Festsetzungen, hat jeder Ort seinen eigenen Verlauf der Jahreszeiten. Fügt man eine gefühlte Ebene aus historischen Ereignissen, traditionellen Gepflogenheiten und heidnischen bis religiösen Riten hinzu, werden die allgemeingültigen jahreszeitlichen Vorstellungen schnell zur individuell beugbaren Verhandlungsmasse.

DIE BRÜHLER JAHRESZEITEN
Die kosmischen Ereignisse werden mit der Wiederaufstellung der vierteiligen Skulpturengruppe im Brühler Schlosspark kombiniert. Die mit Frühling, Sommer, Herbst und Winter benannten Skulpturen sind seit Jahren erstmalig und in restauriertem Zustand wieder im Park zu sehen. Zur Begrüßung der vier Skulpturen und der vier Jahreszeiten wird jeweils ein kleines Kunstfest aus Licht und Klang, Bewegung und Wort, Raum und Sphäre inszeniert.