installative Theateroper


SCHWEIN 750
Schweine
Schweine sind sehr soziale Tiere, die in ihrer Gruppe eine Rangordnung bilden. In der Fachsprache werden diese Gruppen "Rotten" genannt.

Bei Wildschweinen bildet eine Bache (weibliches Wildschwein) zusammen mit ihren Frischlingen (Ferkel) die Grundeinheit einer solchen Rotte. Mehrere Bachen schließen sich zu einer bis zu 20 köpfigen Rotte zusammen. Die Führung dieser Rotte übernimmt stets eine ältere und erfahrene Bache und die Gruppen bleiben auch zusammen wenn die Frischlinge selbständig geworden sind.
Die männlichen Jungtiere (Überläufer) bilden nach einiger Zeit im Frühjahr eigene Gruppen. Erst nach zwei Jahren nehmen männliche Wildschweine an der Fortpflanzung teil und werden ab dieser Zeit zu Einzelgängern. Die dann ausgewachsenen Keiler schließen sich nur noch während der Paarungszeiten den Rotten an.
Die ersten Anzeichen eines Gruppenverhaltens findet man schon wenige Tage nach der Geburt. Die neugeborenen Tiere bilden nach kürzester Zeit eine feste Saugordnung, wobei die kräftigeren Tiere die vorderen Zitzen beanspruchen. Bei jedem Säugen wird nun ausschließlich die gleiche Zitze gewählt. Bei Würfen von 12 Ferkeln und mehr eine erstaunliche Begebenheit.
Die Rangordnung der Schweine wird durch Kämpfe ausgearbeitet. Diese Kämpfe verursachen in der Regel aber keinerlei schwerwiegende Verletzungen und sind nach einigen Tagen üblicherweise beendet. Dies wird durch bestimmte Verhaltensmuster, den sogenannten Demutsgesten, der unterlegenen Tiere erreicht. Bei Schweinen sind dies insbesondere das Zurücktreten mit offenem Maul, erhobenem Kopf und spezifischen Demutslauten.

Autokannibalismus
Als Autokannibalismus bezeichnet man den Verzehr von Teilen des eigenen Körpers. Neben der Autoaggression kann ein Grund dafür zum Beispiel eine abnorme Spielart (und abnorme Intensität) des Sexualtriebs sein (spezieller Fetisch). Allerdings gilt auch Fingernägel kauen als autokannibal. Autokannibalismus kann aber auch ein Zeichen von gewollter Selbstzerstörung aus Selbsthass bzw. anderen psychologisch motivierten Gründen sein.

Mäuse und Ratten
Bei Mäusen und Ratten kann Kannibalismus ebenfalls auftreten. Bei sprunghaften Zunahmen der Populationsdichte werden schwächere Jungtiere teilweise von gestressten Erwachsenen getötet und gefressen. Dieses Phänomen tritt auch bei der intensiven Tierhaltung auf. Hier fressen sich einander Schweine gegenseitig die Schwänze oder Ohren ab, Hühner verletzen sich durch gegenseitiges Anpicken.



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